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©2016 Ilka Weingärtner


Oaxaca liegt auf 1.540 m Höhe und hat somit ein angenehmes Klima. Hierher stammt der berühmte und beliebte Benito Juárez, als Zapoteke der erster indigene Präsident Mexikos, Regierungszeit von 1858 bis 1872.

Wir besuchten hier, um unsere Spanisch Kenntnisse aufzubessern, eine Woche lang die empfehlenswerte Sprachschule Oaxaca International.

(www.oaxacainternational.com, Kosten nach ein wenig Verhandlung: 4.104 MXN für fünf Tage, drei Stunden am Tag und zwei Personen in einer Klasse mit bis zu fünf Personen. Wir waren allerdings max.vier Personen):

Wie sollte es auch anders sein gibt es auch bei Oaxaca eine Tempelanlage zu besichtigen ;-), Monte Alban, existiert seit 500 bis 200 v. Chr. und wurde wahrscheinlich von den Zapoteken errichtet. Nur die Gräber wurden ab 950 n. Chr. weiterhin von den Mixteken benutzt:

Eines unserer Abenteuer, die Fahrt nach Tlacolula zum Sonntagsmarkt mit dem Collectivo. Nicht das wir schon oft Collectivo gefahren sind aber Oaxaca gehört mit Chiapas zu den ärmsten Staaten Mexikos, entsprechend sehen die Collectivos aus ;-). Anderswo sind es Vans oder sogar Kleinbusse hier sind es PKWs die mit sechs Personen und natürlich diversen Mitbringseln beladen werden. Das bedeutet drei Personen vorne und drei hinten, egal wie Breit sie sind. Die mittlere Person vorne sitzt mehr oder minder auf dem Schaltknüpel, der bei der Komfortvariante sogar extra für die Passagiere kunstvoll verbogen wurde. Dazu kommt die dem, ohne Todesangst aufgewachsenem, Mexikaner eigene Geschwindigkeit. Diese Kombination bringt einen dann doch etwas ins schwitzen. Der Vorteil ist das man nach der Fahrt das Leben wieder so richtig zu schätzen weiß ;-).

Am 02.09.15 ging es für uns weiter nach Hierve El Agua, natürlich nicht ohne vorher eine der vielen Mezcal Produktionen in der Gegend zu besuchen ;-):

Calvin von der Overlanderoasis (www.overlanderoasis.com) meinte wir sollten die neue Straße nach Hierve el Agua fahren, die sei geteert und somit gut zu fahren. Was man hier so „geteert nennt“ ;-) :

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Landschaftlich ist es allerdings eine sehr schöne Strecke :-).

Die Begegnungen sind auch interessant.

Auf dem Weg nach unten, mit dem Ziel in Sicht!

Sebastian musste kurz vor dem Ziel noch anhalten und warten bis sich die Bremsen etwas abgekühlt hatten, wir fuhren derweil vor. Die Belohnung für die Strecke seht Ihr hier:

Zwei Tage später erwartete uns eine lange Fahrtstrecke nach San Cristobal de las Casas in Chiapas. Für die ca. 600 Km brauchten wir zwei Tage, natürlich auch weil wir noch einen kurzen Zwischenstopp in Mitla einlegten und bei Tuxtla, kurz vor San Cristobal, den Canyon del Sumidero besuchten.

Eine Übernachtung auf der „Autobahn“ in Santa Domingo Tehantepec bei der Touristeninformation. Der wohl lauteste, bei Reisenden, bekannte Übernachtungsplatz :-). Das Büro befindet sich nämlich auf der Verkehrsinsel einer Hauptstraße, direkt an der Stadt. Dafür gibt es nette Mitarbeiter, nächtliche Bewachung und sogar Wifi!!!

Wir sitzen die Nacht noch lange zusammen, auch weil wir uns fast auf Meereshöhe befinden und es damit entsprechend heiß ist:

Seit Mitla befinden wir uns übrigens auf der Pan Am, der Pan Americana, die über den ganzen amerikanischen Kontinent führt und aus vielen, den einzelnen Ländern zugehörigen, Straßenabschnitten besteht. Auf ihr reisen wir in Chiapas ein und übernachten ein weiteres Mal in Tuxtla Gutíerrez, der Hauptstadt von Chiapas. Hier haben wir wieder einmal eine intensivere Begegnung mit der mexikanischen Polizei, die uns anhält weil sie von hinten, in unserem Seitenspiegel gesehen hat das Günther nicht angeschnallt ist!!! Das Strafzettelbuch ist schon gezückt aber Günther überzeugt sie etwas verärgert und wortreich, mit dem Hinweis das die meisten vorbeifahrenden Mexikaner auch nicht angeschnallt sind, das er aufgrunddessen natürlich nicht bereit ist als deutscher Turi einen Cent zu bezahlen ;-).

Nach der Diskussion lassen wir uns noch erklären wie wir zu unserem nächsten Ziel, dem Canyon del Sumidero, kommen. Dafür biegen wir in Chiapa de Corzo zu einem Anlegesteg ab um `mal zur Abwechslung eine Fahrt durch einen Canyon zu machen anstatt ihn „nur“ von oben zu bestaunen.

Am selben Tag erreichen wir noch San Cristobal de las Casas wo wir überraschender Weise Sabine und Markus treffen. Hier werden wir die nächsten Wochen verbringen bevor es weiter ins Tiefland geht wo es noch zu heiß sein soll. Deshalb habe ich mich auch für eine weitere Woche Sprachkurs bei dem Instituto Jovel, www.institutojovel.com, angemeldet. Da ich die einzige deutsche Sprachanfängerin bin bekomme ich Einzelunterricht :-) für 1.900 MXN / 5 Tage / 3 Std. / Tag. Es ist zwar anstrengend aber auch sehr effektiv.

Außerdem bekommen wir Anfängerstunden für „Wie befreie ich meinen 4x4 aus nassen Wiesen“ ;-) :-(:

San Cristobal liegt auf ca. 2.100 m Höhe und hat damit ein angenehmes Klima. Während unserer Anwesenheit regnet es allerdings viel, so daß wir uns z.T. wie zu Hause fühlen :-). Das Besondere der Stadt ist die Kombination kolonialer Bauten mit den unterschiedlichen indigenen Händlern und Händlerinnen die jeden Tag aus der Umgebung in die Stadt strömen um Früchte, Gemüse und oder Kunsthandwerk zu verkaufen und sich selbst mit Dingen des täglichen Bedarfs zu versorgen.

Hier findet Ihr einen Stadtplan mit den Positionen für den Metzger mit dem leckeren Schinken, der Käserei (der Schimmelkäse ist einfach Spitze) und einer Kneipe mit selbstgebrautem Bier ;-).

Nachdem Günther sich erkältet hatte machte ich den Ausflug zu den bekannten Dörfern San Juan Chamula und San Lorenzo Zinacantán alleine mit Andreas, Sebastian und den zwei Kindern:

San Lorenzo Zinacantán ist auch bekannt durch den Anbau von Zierblumen zum Verkauf. Erkennbar an dem reichhaltigen Blumenschmuck an dem gezeigten Altar und in der Kirche.

Zwar handelt es sich bei San Juan Chamula auch um ein Dorf der Tzotzil, ehemaligen Mayas, trotzdem könnte es nicht unterschiedlicher sein. Hier hat sich der Evangelismus durchgesetzt weil die Bevölkerung gegen den übermächtigen Katholizismus ist. Allerdings ist auch hier eine starke Vermischung mit den alten Mayabräuchen zu sehen.

Der Kirchenboden wird von den Betenden, meist mehrere Personen, mit Baumnadeln ausgelegt, darauf werden Kerzen entzündet und es wird zu verschiedenen, in Vitrinen und mit Spiegeln umgebenen Heiligenfiguren, gebetet. Dazu wird Selbstgebranntes getrunken und z.T. ein Huhn geopfert. Touristen dürfen gegen ein Entgelt dabei sein aber auf keinen Fall fotografieren. Es ist schon ein komisches Gefühl wenn man durch die, sich durch nichts stören lassenden, Betenden läuft. Ich fühlte mich wie in einer andere Zeit versetzt.

Nachdem wir unseren Dicken auf dem Campingplatz ein weiteres Mal „befreien“ mussten, diesmal mit viel Buddeln und Kies unter die Räder ;-), fuhren wir am 28.09.15 weiter zu den Lagunas de Montebello:

Von nun an ging es bergab ;-), wir verließen die Höhe Richtung Tiefland. Auf dem Weg nach Las Nubes, unserem ersten Dschungelbesuch auf diesem Kontinent:

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Ein Dschungelspaziergang bei Las Nubes (aber ohne Wolken ;-) ):

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Auf der Rückfahrt zur „Hauptstraße“ nehmen wir uns die Zeit Landschaft und die zu überquerenden Brücken zu fotografieren.

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Weiter geht es nach Las Guacamayas:

Die selten gewordenen roten Aras konnten wir nur im Gehege bewundern weil uns ein Führer zu teuer war und leider auch keine anderen Besucher da waren mit denen man sich einen Führer hätte teilen können :-(. Trotzdem war es ein weiterer, schöner Zwischenstopp auf dem Weg nach Palenque. Insbesondere der Gesang der Brüllaffen am Morgen war beeindruckend. (Die Temperaturen und die Menge der Moskitos allerdings auch ;-) ):

Unsere Strecke von San Cristobal de las Casas bis nach Palenque (Quelle: Ediciones Independencia)

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Ein besonders beeindruckenden Aufenthalt hatten wir in Frontera Corozal, auch bekannt als Frontera Echeverría. Von dort haben wir eine Bootsfahrt auf dem Grenzfluß zu Guatemala, Usumacinta, zu den im Dschungel liegenden Ruinen von Yaxchílan unternommen. Da wir an der Bootsanlegestelle übernachteten starteten wir früh morgens zu den Maya Ruinen und hatten sie für uns alleine. So fühlten wir uns ein wenig als wären wir Indiana Jones ;-).

Von hier ist es nur eine Seite weiter nach Lacanja und Bonampak ;-) :

Mexiko 2015, Chiapas & Yukatan Halbinsel